7. Arbeitstreffen Arbeitsgremium THF

28.11.2018

Räume Tempelhof Projekt GmbH
16:30 – 21:30 Uhr

Anwesende:
Bürgervertreter, Tempelhof Projekt GmbH, Slapa – Die Raumplaner, Beirat
Abwesend: SenSW

1) Plan A und Plan B : Weiteres Verfahren im Prozess

Francesca Weber-News informiert darüber, dass es am 29.10. eine Sitzung des Beirates gab, in der es um die Frage ging: Wie geht es weiter mit der Beteiligung?
Gebäudeteile für Zwischennutzung zu öffnen, ist im Moment vorerst nicht mehr auf der Agenda. Leitlinien stattdessen anhand eines Gebäudeteils praktisch auszuprobieren, wäre die Alternative.

Plan A – Alle Gremien arbeiten weiter wie bisher.
Plan B – Ein Gebäudeteil wird zur Eigennutzung freigegeben und Leitlinien werden dabei praktisch ausprobiert, um den Menschen mehr Eigenverantwortung zu geben. Es wird überlegt, dieses Gebäude mit dem Konzeptverfahren zu vergeben. Entscheidungen dazu werden in den nächsten Monaten getroffen. (Gebäudeteil P ist im Gespräch, ist aktuell ein Denkmallager).

Der Beirat formuliert einen Brief an die Senatorin mit diesem Wunsch. Wenn gewünscht ist, dass in dieses Gebäude Initiativen und Projekte reinkommen, müssten die Räume bezahlbar sein! Bis so ein Gebäude geöffnet werden kann, vergeht jedoch wieder viel Zeit, da auch das vorher in Stand gebracht werden müsste.
Fragen:
Kann man nicht stattdessen ein Experimentallabor öffnen, welches als Ausnahme nicht allen Regeln unterliegt?
Kann inerhalb der Bürokratie eine gewisse Offenheit enstehen, damit die Beteiligung nicht schnell wieder abebbt? Im Moment ist es sogar verboten, ein Zelt auf dem Gelände aufzustellen. Gerade wenn es so schwer ist, einen Ort zu öffnen,weil so viele Steine im Weg liegen, liegt in der Partizipation eine große Kraft.

Es gibt noch keine Entscheidung, ob man mit Plan A oder mit Plan B weiterverfahren wird.

2) Öffentlichkeitsarbeit:

Das Arbeitsgremium soll stärker Themen in die Öffentlichkeitsarbeit einbringen, damit mehr Informationen über die Beteiligung nach draußen gelangen.

Folgendes ist von Tempelhof Projekt GmbH geplant:

  • Die Webseite von Tempelhof Projekt wird neu gestaltet. Beteiligung wird präsenter.
  • Es gibt einen Newsletter, der regelmäßig zum Monatsanfang rausgeht. Auch alle Infos zur Beteiligung können darin präsent sein. Das Arbeitsgremium soll zuarbeiten.
  • Es wird ein Besucherzentrum geben, welches voraussichtlich Ende April eröffnet werden soll. Es soll Informationspunkt für alle interessierten Bürger sein. Die Inhalte dazu werden aktuell konzipiert.
  • Am 12.05.18 findet ein Festakt zum 70. Jahrestag der Luftbrücke statt und Tempelhof Projekt wird diesen Tag gestalten. Wunsch vom Arbeitgsremium: Bürger sollen einen Einblick bekommen in die Problematik und in die Möglichkeiten des Ortes,um ein besseres Verständnis zu bekommen. Vorschläge der Bürger über eine Beteiligung können an Frau Dähne gegeben werden.
  • Es wird keinen Tag der offenen Tür 2019 geben. Die Kosten und der Aufwand sind zu hoch.
  • Der Ehrenhof soll ebenfalls gestaltet und bespielt werden, um Aufmerksamkeit zu schaffen.
  • Es gibt die Idee eines regelmäßigen Tempelhof Salons, bei dem sich Bürger, Bezirkspolitiker und alle Interessierten gemütlich zusammensetzen können
    (evtl. in H2-rund)

Online-Beteiligung Mein.Berlin.de:

Die externe Gruppe der Bürgervertreter hat in der letzten Woche ehrenamtlich zusammengesessen und Themenfelder zusammengetragen, über die sie mit der Öffentlichkeit sprechen wollen, um Leitlinien zu erarbeiten. Welche Themen die Bürgervertreter zusammengetragen haben, kann man hier nachlesen.
Die Themen werden ins Arbeitsgremium getragen und diskutiert. Am 19.09.2016 will der Aufsichtsrat der Tempelhof Projekt GmbH über die erarbeiteten Leitlinien abstimmen, was jedoch bedeutet, dass man sie 6 Wochen vorher dort einreichen muss, damit sie geprüft werden können.

Sonstiges:

Zalando hat heute die Öffentlichkeit bzw. die Presse informiert, dass der Vertrag zwischen dem Land Berlin, vertreten durch die Tempelhof Projekt GmbH, und Zalando aufgehoben ist. Das Gebäude wäre sonst bis 2032 blockiert gewesen.

3) Themenwand:

Dr. Johanna Schlaack stellt noch einmal den internen Leitbildprozess der Tempelhof Projekt GmbH vor. Sobald uns dieser schriftlich vorliegt, werden wir ihn hier einfügen.

4) Formate und Veranstaltungen

Die vier Formate, welche das Arbeitsgremium ausschreiben kann, wurden heute noch nicht abschließend festgelegt. Eines der Formate soll ein Wissensspeicher werden, in dem alle wichtigen Informationen, Räume und Raumgrößen, Zustände, Pläne usw. gespeichert und für jeden einsehbar sind. Als weitere Formate wurden z.B. ein climathon und ein culturthon vorgeschlagen. Was genau inhaltlich besprochen werden soll, hängt auch von den Ergebnissen der jetzt startenden Beteiligung auf Mein.Berlin ab. Die Bürger sollen abstimmen, welche Themen ihnen so wichtig sind, dass sie sie öffentlich diskutieren wollen.

Die Initiative Thf.Vision und die gemeinnützige Organisation Mehrwertvoll e.V. haben vorgeschlagen, einen “Summer of Participation” zu veranstalten, um das Thema Bürgerbeteiligung aktiver und sichtbarer umzusetzen.
Einen ganzen Sommer lang wollen sie Kunst, Kultur, Spiel, Sport, Familienprogramm, Begrünungsaktionen oder Themenabende aufs Gelände des Flughafens bringen und möglichst viele Menschen und Zielgruppen beteiligen, umgesetzt durch ein Netzwerk vieler verschiedener Initiativen. Es soll eine Verbindung aus gelebter Bürgerbeteiligung und Öffnung sein, ein Kooperationsprojekt, welches ein in der Zukunft mögliches Betriebssystem des Flughafens in der Praxis ausprobiert. Wenn man die Räume noch nicht öffnen kann, dann vielleicht aber Höfe, Wiesen, Unterführungen und das gesamte Gelände um das Gebäude herum.
Die Idee eines solchen Sommers als Kooperationsprojekt aller Akteure traf im Arbeitsgremium auf positive Resonanz, denn es würde bedeuten, dass über Monate regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen an diesem Ort stattfinden würden und dass das Gebäude dadurch für die Stadtgesellschaft wieder sichtbar und interessant werden würde.
Jedoch lässt sich das Projekt nicht über die Gelder, die dem Arbeitsgremium und der Agentur Die Raumplaner für die Partizipation zur Verfügung stehen, finanzieren. Andere Wege müssen gefunden werden, wenn das Projekt zeitnah umgesetzt werden soll.

5) Diskussion

Grundsätzlich wurde in dieser fast 6-stündigen Sitzung intensiv darüber diskutiert, warum die Beteiligung nicht so optimal funktioniert, wie sie es vielleicht könnte. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und reichen von zu wenig Geld, zu wenig Öffentlichkeitsarbeit, zu wenig kreativen Formaten bis hin zu zu wenig Kapazitäten bei vielen Berliner Bürger_Innen, die mit ihrem Alltag bereits selbst sehr ausgelastet sind. Das Gremium bemüht sich inständig, Lösungen für all diese Herausforderungen zu finden.

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