Torhausfestival Tag 4 // OPEN TORHAUS // DIY SOUND-HACKING Teil 2 // PLANUNGSOASE

Der Tag beginnt mit einem guten Meeting mit der Gebäudeverwaltung, Tempelhof Projekt GmbH, im Schatten unter einem Baum. Am ersten Wochenende rund um das Torhaus wurde versucht Hand in Hand zu arbeiten und keiner hat den Ort überfordert. Die Idee ist ja, den Ort behutsam und nachhaltig zu öffnen.
Wir sitzen gemütlich auf der Wiese vor dem Torhaus und alle scheinen zufrieden und guter Dinge zu sein.

Diese Wiese wurde allerdings nicht als Veranstaltungsort genehmigt, sondern eine Wiese weiter entfernt. Nun spielt das Leben aber nach eigenen Regeln und die Besucher*innen und interessierten Bürger*innen bleiben einfach immer wieder auf der falschen, nicht genehmigten Wiese direkt am Torhaus hängen.
Irgendwie auch sinnvoll, denn so sind die Wege kurz zu Kaffee, Geschirr, fließendem Wasser, Werkzeug und Informationsmaterial.

Die Situation spitzt sich zu. Während der technische Leiter der Tempelhof Projekt GmbH darauf besteht, dass die Wiese nicht benutzt werden darf, herrscht bei den jungen Menschen der THF:Next Unverständnis. Es geht um zehn Menschen und einen Workshop-Tisch. Selbst wenn unter der Wiese ein Tunnel ist, bricht sie wahrscheinlich dadurch nicht ein.  Aber es gibt Regeln und Menschen haften und so stoßen diese zwei Welten wieder aufeinander.

Der Workshop wird kurzerhand nach innen ins extrem heiße Torhaus verlegt, während die Telefone und Gemüter ebenfalls heiß laufen. Heute Morgen war doch alles noch in Ordnung und jetzt wird darüber nachgedacht, inwiefern die Politik darauf Einfluss nehmen kann und muss, dass Dinge möglich gemacht werden. Es gibt einen Auftrag, den Ort zu öffnen und das geht nicht, wenn selbst solche Kleinigkeiten nicht erlaubt sind.
Muss es jetzt aber der Weg über den Druck der Politik sein oder bekommen wir das vielleicht auch so miteinander hin?

Es gibt ja immer zwei Seiten und wahrscheinlich hat die Tempelhof Projekt GmbH Gründe, die Benutzung der Wiese nicht ohne Genehmigung zuzulassen. Morgen werden wir diesen Gründen genauer auf die Spur gehen und herausfinden, wie kompliziert die Nutzung einer Wiese sein kann.
Dass es hier ganz eigene Regeln gibt, wissen wir spätestens seit wir ein Hochbeet gebaut haben, welches nicht am Torhaus stehen darf, weil es mit 200kg zu schwer ist. Warum währenddessen aber täglich allerlei LKWs am Torhaus vorbeifahren und auch länger dort stehen, die wahrscheinlich das Hundertfache wiegen, bleibt noch immer ein Rätsel.

Um den Ärger runterzuschlucken hat Tomma für alle gekocht. Die Tische wurden kurzerhand direkt ans Torhaus verlegt und man geht vom gemütlichen Essen in die Planungsoase über. Hier werden, unter Anleitung von Architekten, wilde Visionen zur möglichen Nutzung des Gebäudes in Strategien verwandelt und die Grundlagen des Gebäudes mit einbezogen.

Die nicht genehmigte, aber öffentlich zugängliche Wiese wurde mittlerweile von fremden Familien mit ihren Kindern samt Picknickdecken eingenommen. Es ist ja kein abgesperrter Bereich und es gibt keine Schilder, dass das Betreten verboten sei. Müssen die nun auch wieder einpacken und gehen? Der technische Leiter ist längst im Feierabend. Und so lange hier nur einzelne kleine Grüppchen auf der Wiese sitzen, wird wahrscheinlich niemals etwas passieren.

Irgendwie bleibt ein kleines Grummeln im Bauch zurück. Liebe Hausverwaltung Tempelhof Projekt GmbH, wir müssen noch sehr viel miteinander reden!

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