Torhausfestival Tag 5 – OPEN TORHAUS // COMMMONS WERKSTATT

Diesen Ort zu erfahren und zu entwickeln ist so problematisch, dass man das Gefühl hat, ein ganzes Buch über die verschiedenen “Baustellen” schreiben zu können.
Außenstehende können sich nicht vorstellen, dass hier der Teufel in so vielen Details steckt.
Wir kommen kaum dazu, die Formate gut umzusetzen und Menschen einzuladen, weil wir erstmal die Infrastruktur vor Ort erkämpfen müssen.

Ein kurzer Versuch:
* Die genehmigte Sommerwiese, ist zu weit weg vom Torhaus. Die Wiese direkt davor wird bisher nicht für Veranstaltungen genehmigt. Privat ist es aber ok, mit Freunden dort zu sitzen, denn es ist eine öffentlich zugängliche Wiese. WIR KÖNNTEN DAS FESTIVAL EINFACH ABSAGEN UND PRIVAT WEITERMACHEN… Das wäre eine Lösung, aber irgendwie ganz schön schräg und unnötig.

* Die genehmigte Wiese weit weg vom Torhaus hat keinen Schatten und kann daher bei 35 Grad nicht genutzt werden. Selbstgemachte Sonnensegel, aus Planen älterer Veranstaltungen, werden nicht genehmigt und müssen wieder abgebaut werden. Planen bei Amazon neu zu kaufen, wäre in Ordnung. Aber das entspricht NICHT den Wertvorstellungen der THF:Next. Warum können nicht die selben Planen aus vorhandenen Materialien nachgebaut werden?

* Die genehmigte Wiese muss ringsherum mit Absperrband markiert werden, damit keiner den kleinen Berg abwärts stolpert. Und dann darf man einen Pavillon aufstellen und Workshops darin durchführen. Das Konzept war, eine offene Einladung an die Menschen zu gestalten, den Ort zu entwickeln. Aber was für eine Einladung ist eine abgelegene Wiese, an der kein Fußgänger entlangkommt, die noch dazu mit Absperrband eingezäunt ist und auf der ein geschlossener Pavillon verborgen hält, was entwickelt wird?

* Ein Film über den Flughafen soll gezeigt werden. Abends. Draußen. Eine fast unlösbare Herausforderung. Die Rückseite der Wegweisertafel ist eine gut geeignete, weiße Projektionsfläche für den Film. Man könnt prima davor mit ein paar Kissen auf der Wiese sitzen.
Problem: Die Wiese am Torhaus ist ja nicht genehmigt, nicht mal für die erwarteten 20-30 Personen.
Problem: Es muss eine spezielle, geprüfte Outdoor-Leinwand besorgt werden. Die Fläche des Schildes zu nutzen wird nicht genehmigt.

Problem: Es muss eine spezielle Beleuchtung her. Mehrere Techniker und technische Leiter müssen sich Gedanken machen, wie man hier Wege beleuchtet, damit sich abends keiner verletzt. ACH MOMENT: direkt auf der Wiese sind riesige Strahler, die täglich den ganzen Platz erhellen und die nicht genutzten Fahnenmasten anleuchten. Jede Nacht. Wozu jetzt also Material kaufen, Arbeitsstunden und Nerven für technische Abnahmen investieren, wenn doch diese Lampen schon alles beleuchten?

Mal abgesehen vom Kabel, welches man nicht so einfach vom Torhaus über die Straße legen kann, scheinen immer mehr kleinste Probleme aufzutauchen, die das gesamte Team in Schach halten. Dabei wollte man die Kraft vor allem in den Austausch mit den Besucher*innen legen.

Es wird immer klarer, dass man hier mühsam die Basis schafft, dass hier irgendwann überhaupt mal etwas Offenes stattfinden kann. Nicht nur geschlossene und perfekt durchgeplante Großveranstaltungen, sondern offene Formate, die Raum für Entwicklung schaffen.
Das Torhausfestival macht also eigentlich Grundlagenarbeit und das Team ist sich einig, dass wir all diese Informationen und Schwierigkeiten auch genau so nach draußen tragen sollten. Das Anliegen der THF:Next ist nicht Konsum, Konsum, Konsum, sondern mit Menschen in einer schönen Atmosphäre zusammenzukommen, miteinander zu reden, einander zuzuhören und die Zukunft gemeinsam zu entwickeln.
Das für 18:00 Uhr angedachte Format der COMMONS-WERKSTATT hat damit eigentlich längst begonnen, wenn auch ein bisschen anders, als geplant. Dazu ein spontanes selbstgekochtes DENKMAHL und Musik, Musik, Musik! ♥

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